Der Gedächtnisweltmeister zu Besuch
30.04.2025Christian Schäfer präsentierte in seinem Vortrag „Gedächtnissport, Studium und Lehre“ effektive Gedächtnistechniken.
Im Rahmen des Studi-Kolloquiums und des Mathematischen Kolloquiums organisierte der Lehrstuhl für Didaktik der Mathematik einen Vortrag des Gedächtnisweltmeisters Christian Schäfer. Christian Schäfer hat vor einigen Jahren selbst sein Lehramtsstudium mit den Fächern Mathematik und Informatik an der Universität Würzburg absolviert und übt nun in Schweinfurt seinen Lehrerberuf aus. Nachdem er im Jahre 2014 mit seinen Gedächtniskünsten Wettkönig bei „Wetten, dass…?“ wurde, hat er es mit seinem Gedächtnissport sogar ins Guinness Buch der Rekorde geschafft!
In seinem Vortrag am 29. April gewährte Christian Schäfer spannende Einblicke in die Techniken des Gedächtnissports. Anhand verschiedener Beispiele aus dem Studium, dem Prüfungsstoff im Referendariat und praktischen Anwendungen in der Schulmathematik zeigte Christian Schäfer, wie sich vielfältige Informationen effizient und mit Freude einprägen lassen.
Er präsentierte beispielsweise die Loci-Methode, welche schon Cicero in der Antike zum Auswendig-Lernen seiner langen Reden verwendet hat: Bei dieser Methode geht man in Gedanken einen bekannten Weg ab und platziert an verschiedene Stationen ein Bild, welche die zu merkende Information symbolisiert (wie beispielweise eine zwei- oder dreistellige Zahl). Hierfür demonstrierte Christian Schäfer live, wie er sich scheinbar mühelos ein komplexes Binärsystem merken kann. Auch das Publikum durfte auf interaktive Weise lernen, sich mit verschiedensten Strategien die zehn größten Städte Bayerns oder die Gebirgszüge Deutschlands zu merken. Schäfer zeigte dabei auf, wie diese Techniken nicht nur bei Weltmeisterschaften, sondern auch im Studium – z.B. für die Examensvorbereitung – und in der Lehre wertvolle Werkzeuge sein können. Wichtig jedoch sei bei der Anwendung solcher Lernstrategien regelmäßige Wiederholung des Gelernten und Kreativität zum Erfinden neuer Geschichten, so Schäfer.
Der Vortrag schlug eine Brücke zwischen wissenschaftlich fundierten Lernmethoden und persönlichen Erfahrungen aus Schäfers Karriere als Gedächtnissportler, wodurch alle Gäste – wissenschaftliche Mitarbeitende, Dozierende und Studierende gleichermaßen – Inspiration für den Unterricht, das eigene Studium oder die persönliche Weiterentwicklung mitnehmen konnten.